Abwehren gezielt beobachten
In diesem Lernbaustein lernst du, wie man die Schindel richtig hält, mit ihr sicher agiert und so die Grundlage für gutes Abwehren legt. Zudem erfährst du, welches Material für die Kinder und Jugendlichen wichtig und sinnvoll ist.
Schau dir das Video an. Beobachte die Körperhaltung der Spielerinnen und Spieler und wie sie die Schindel halten.
Die Fussstellung ist parallel zur Flugbahn ausgerichtet und der Spieler steht hüftbreit in der Grätsche. Dabei ist der Körper aufrecht, gut gespannt und im Gleichgewicht; der Blick geht in die Richtung der Flugbahn des Hornusses.
Fahre mit der Maus über das Bild oder klicke mit dem Finger sanft darauf, um die wichtigen Punkte der Ausgangsstellung kennen zu lernen.
Die Ausgangsstellung gewährleistet einen sicheren und stabilen Stand. Aus dieser Startposition kann sich die Spielerin für die Abwehrarbeit sicher und agil auf unterschiedlichem Untergrund (Gras, Weide, Ackerland) bewegen.
Die vordere Hand hält die Schindel möglichst nah beim Brett, während die hintere den Stiel möglichst weit hinten greift. So lässt sich die Schindel stabil halten und in Bewegung gut kontrollieren.
Das Brett ist seitwärts neben dem Oberkörper bis auf Schulterhöhe ausgestellt und möglichst in einem Neunzig-Grad-Winkel auf die Flugbahn des Hornusses ausgerichtet.
Die vordere Person hält die Schindel neben dem Kopf leicht über Schulterhöhe, während die nachfolgende Person unterlegt. Die Schindel ist in einem Neunzig-Grad-Winkel zur Flugbahn des Hornusses ausgerichtet.
Die Kinder und Jugendlichen müssen zuerst lernen, wie und wo man den Hornuss sieht – oder besser, wie und wo er sich im Himmel finden lässt. Erkläre ihnen, wie du es machst.
Hinweis: Das räumliche Sehvermögen und das zeitliche Differenzieren sind erst ab dem 12. bis 13. Lebensjahr genug ausgeprägt, um die Geschwindigkeit und die Flugbahn des Hornusses richtig einzuschätzen.
Als Leiterin oder Leiter Hornussen prüfst du Einstellungen des Helms regelmässig. Wenn nötig, passt du sie an.Um die Sicherheit im Spiel und im Training zu gewährleisten, tragen die Kinder und Jugendlichen bei sämtlichen Aktivitäten rund ums Abwehren einen Helm. Dieser muss den Vorgaben des Eidgenössischen Hornusserverbandes entsprechen.
Als Leiterin oder Leiter Hornussen prüfst du Einstellungen des Helms regelmässig. Wenn nötig, passt du sie an.
Die Grösse und das Gewicht der Schindel müssen den körperlichen Voraussetzungen der Hornusserinnen und Hornusser entsprechen. Die reglementarischen Vorgaben des Eidgenössischen Hornusserverbandes sind dabei einzuhalten.
Die Schlägerin macht ihren Stand oder bereitet sich für den zweiten Abschlag vor. Im Ries sind die Abwehrspieler in der Ruhephase, lockern ihren Körper und entspannen ihre Augen, indem sie auf den Boden schauen. Sie verlassen kurz die Ausgangsstellung und fahren die Konzentration herunter.
Die Schlägerin bereitet ihren Streich vor und misst ihn an. Im Ries nehmen die Abwehrspieler die Ausgangsstellung wieder ein und bauen Körperspannung und Konzentration auf.
Die Schlägerin holt zum Abschlag aus. Im Ries sind die Abwehrspieler hochkonzentriert, stehen mit der Schindel in der Grundstellung und erwarten mit fokussiertem Blick den Hornuss.
Beim erfolgreichen Abwehren ist Zusammenarbeit im Team gefragt. Entdeckt ein Teammitglied den heranfliegenden Hornuss, zeigt er den andern die Flugbahn durch Hochheben der Schindel an. Durch Zurufen der Zielnummer oder dem Namen des entsprechenden Abwehrspielers kommuniziert das Team die zu erwartende Fallstelle.
Ist der heranfliegende Hornuss sichtbar, versucht das Team, die mögliche Flugbahn richtig einzuschätzen und sich entsprechend zu positionieren. Dafür ist oft ein kurzer Sprint notwendig, wobei der Hornuss natürlich immer im Fokus bleiben muss.
Als Leiterin oder Leiter Hornussen beobachtest du gezielt, wie sich die Kinder und Jugendlichen mit der Schindel bewegen und wie sie diese handhaben. Welche Fragen stellst du dir dabei?
Habe ich den passenden Beobachtungsstandort gewählt?
Bewegen die Kinder und Jugendlichen die Schindel technisch korrekt?
Positionieren und bewegen sie sich angemessen und abgestimmt auf dem Feld?
Zielführende Rückmeldungen zum Bewegungsablauf beginnst du am besten von unten nach oben. Starte deine Analyse aus der Ausgangsstellung und beobachte der Reihe nach Fussstellung, Grätsche, Körperlängsachse, Gleichgewicht und Körperspannung. Diesen Check kannst du sowohl im Stand wie in Bewegung vornehmen.
Kontrolliere zusätzlich die Handhabung der Schindel. Die Kinder und Jugendlichen sollen sie stets rechtwinklig zur Flugrichtung des Hornusses halten.
In den Laufphasen erfolgen die Bewegungen in alle Richtungen und in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Dabei müssen alle Teilnehmenden Rücksicht auf ihre Mitspieler nehmen und aktiv Zusammenstösse und Unfälle vermeiden.
Worauf achtest du im Training, damit die Kinder und Jugendlichen eine Bewegungsform möglichst nachhaltig erlernen? Notier dir die wichtigsten Punkte.
«Lernen heisst selber machen und braucht Zeit».
Wenn die Spielerinnen und Spieler eine Bewegungsaufgabe (mit oder ohne Schindel) nicht sofort korrekt ausführen, gib ihnen Zeit zum Üben. Sie können beispielsweise einen einfachen Parcours mit Schindel und Tennisball absolvieren oder lasse die Kinder und Jugendlichen allein oder zu zweit Bewegungsaufgaben spielerisch ausprobieren.