Der Einstieg

Intro

Warmup Nationalmannschaft (SUI-ITA, Euro 2024)

Ein guter Einstieg ist die Basis eines erfolgreichen Trainings. Deine Spielerinnen und Spieler erreichen im Einstieg einen körperlichen und mentalen Zustand in Bezug auf die Erscheinungsformen und ihre Entwicklungsdimensionen Persönlichkeit, Athletik, Technik und Taktik, der es ihnen erlaubt, im Hauptteil Leistung zu erbringen und sich maximal zu verbessern. Gleichzeitig reduzieren deine Spielerinnen und Spieler durch einen systematischen und progressiven Einstieg ihr Verletzungsrisiko.

Basics

Platz in der Trainingsstruktur

Sicherlich bist du bereits mit unserem Schema für ein optimales Training im Jugend- und Erwachsenenfussball in Kontakt gekommen. Dabei unterteilen wir eine Trainingseinheit in 3 Teile. Der Einstieg ist dabei ein wichtiger Bestandteil, wie du auf der folgenden Abbildung siehst.

Eine Illustration des SFV-Trainingsschemas mit den folgenden drei Teilen: Einstieg, Hauptteil und Abschluss. Für jeden Teil gibt es Informationen über die Dauer, das Was, das Wie und das Wozu.

Ziele

Wie du im Trainingsschema unter «Wozu?» siehst, solltest du als Trainerin oder Trainer mit dem Einstieg ins Training Ziele in den Bereichen Technik-Taktik, Athletik und Persönlichkeit verfolgen. Schau dir das Video an, um mehr darüber zu erfahren.

Zum besseren Verständnis kannst du die Untertitel (CC) aktivieren.

Prinzipien

Methodische Prinzipien

Deine Trainingseinheit beginnt immer mit einem strukturierten Einstieg. Die Struktur hilft dir, die Ziele des Einstiegs zu erreichen und ermöglicht ein optimales Training.

Motivierend

Es ist wichtig, dass der Einstieg anregend und attraktiv ist und deinen Spielerinnen und Spielern Freude bereitet. Sie sollen in einen mentalen und körperlichen Zustand kommen, der optimal ist, um Fortschritte zu erzielen.

Progressiv

Die Intensität des Einstiegs sollte progressiv sein, insbesondere in der ersten Phase des Einstiegs sollte die Intensität Schritt für Schritt gesteigert werden. Diese Heranführung an die Intensität hat einen grossen Einfluss auf den weiteren Verlauf deines Trainings.

Angepasst

Die technischen Übungen und Spielformen solltest du in deinem Einstieg systematisch variieren, während du die Übungen zur Körperstabilität vor allem an das Niveau deiner Spielerinnen und Spieler anpassen musst. Natürlich müssen auch die technischen Übungen und Spielformen zum Können deines Teams passen.

Die drei Phasen

Der Einstieg deines Trainings kann in drei Phasen unterteilt werden. Diese werden dir im Video erklärt:

Zum besseren Verständnis kannst du die Untertitel (CC) aktivieren.

Ablauf (Beispiel)

Beispiel für die Planung eines Einstiegs mit der Kennzeichnung der drei Phasen.

Organisation

Alle Teile des Einstiegs können in demselben Bereich des Spielfelds durchgeführt werden:

Drohnenaufnahme des Trainingsaufbaus, bei dem alle Übungen zwischen dem Strafraum und der Mittellinie platziert wurden.
Selbst mit vielen Spielerinnen und Spielern ist es möglich, den ganzen Einstieg im gekennzeichneten Bereich durchzuführen. Die Formen der Phasen 1 und 2 solltest du so planen, dass sie im selben Feld durchgeführt werden können. So geht keine wertvolle Trainingszeit durch Umstellen verloren.

Phase 1

Piktogramm eines Fussballspielers mit einem Ball plus der Überschrift „Inhalt“.

Inhalt

Piktogramm einer Zielscheibe mit einem Pfeil in der Mitte plus der Überschrift „Ziele“.

Ziele

Piktogramm einer Uhr plus die Überschrift „Dauer“.

Dauer

Wichtig: Zeige die Übungen zur Körperstabilität vor, achte auf die Ausführung und korrigiere die Spielerinnen und Spieler wenn nötig.

Der genaue Ablauf der Phase 1:

Ablauf von Phase 1 genau beschrieben mit einem Pfeil für jeden Teil.
Hinweis: Bei der ersten Durchführung können die Übungen zur Körperstabilität aufgrund der Erklärungen und des Vorzeigens etwas länger dauern.

Diese Struktur des Einstiegs ist für die Stufen Foundation (F) und Talent (T) geeignet. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Körperstabilität auf der Stufe Talent (T) auch vor der Phase 1 des Einstiegs durchgeführt werden kann.

Für die Körperstabilität entscheidende Körperteile (die Big 4):

Phase 2

Piktogramm eines Fußballspielers mit einem Ball plus der Überschrift „Inhalt“.

Inhalt

Piktogramm einer Zielscheibe mit einem Pfeil in der Mitte plus der Überschrift „Ziele“.

Ziele

Piktogramm einer Uhr plus die Überschrift „Dauer“.

Dauer

Wichtig: Du coachst in dieser Phase nicht zu taktischen Aspekten, sondern aktivierst die Spielerinnen und Spieler nur kognitiv für das Trainingsziel.

Phase 3

Piktogramm eines Fußballspielers mit einem Ball plus der Überschrift „Inhalt“.

Inhalt

Piktogramm einer Zielscheibe mit einem Pfeil in der Mitte plus der Überschrift „Ziele“.

Ziele

Piktogramm einer Uhr plus die Überschrift „Dauer“.

Dauer

Wichtig: Die Spielerin oder der Spieler muss die Wiederholungen mit 100 % ihrer oder seiner Geschwindigkeit ausführen und zwischen den Sprints eine vollständige Erholung (15 bis 20 x Arbeitszeit) erhalten, damit Fortschritte erzielt werden können.

Welche Mittel kannst du anwenden, um die Spielerinnen und Spieler zu motivieren, damit sie 100% geben?

- Ausgeglichene Wettkämpfe/Duelle (Punkte für das Team sammeln, Stafetten, ...)

- Persönliche Ziele (Vergleiche mit sich selbst, schneller werden wollen)

- Verbale Motivation durch den/die Trainer/in und die Mitspieler/innen

Die Belastung der Phase 3

Beschleunigungen 15 bis 25m

  • Anzahl Wiederholungen: 3
  • Anzahl Serien: 3
  • Distanz: 15 bis 25 m
  • Erholung zwischen den Wiederholungen: 15 x die Zeit der Belastung  (dazu braucht es eine Stoppuhr!)
  • Erholung zwischen den Serien: 1'30" bis 2'
  • Gesamtvolumen: 135 bis 225m
  • Richtungswechsel sollten dabei jede Woche trainiert werden

Beschleunigungen 30 bis 40m

  • Anzahl Wiederholungen: 2
  • Anzahl Serien: 2
  • Erholung zwischen den Wiederholungen: 20 x die Zeit der Belastung  (dazu braucht es eine Stoppuhr!)
  • Erholung zwischen den Serien: 2' bis 3'
  • Gesamtvolumen: 120 bis 160m

Wochenstruktur

  • 1 Training pro Woche: Woche 1 Beschleunigungen 15 bis 25m, Woche 2 Beschleunigungen 30 bis 40m
  • 2 Trainings pro Woche: Training 1 Beschleunigungen 15 bis 25m, Training 2 Beschleunigungen 30 bis 40m
  • 3 Trainings pro Woche: Trainings 1 und 3  Beschleunigungen 15 bis 25m, Training 2 Beschleunigungen 30 bis 40m

Good Practice

Wir stellen dir nun ein Beispiel für einen Einstieg zur Erscheinungsform "Offensive Zweikämpfe mutig und erfolgreich bestreiten" mit dem technischen Fokus "1. Ballkontakt und Dribbling" vor. Die Videos zeigen dir die Phasen des Einstiegs ausführlich in beinahe voller Länge. Schaue dir die Sequenzen an, die dich am meisten interessieren.

Beispiel für die Phase 1

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Beispiel für die Phase 2

Zum besseren Verständnis kannst du die Untertitel (CC) aktivieren.

Beispiel für die Phase 3

Die Explosivität kann in verschiedenen Formen trainiert werden. Im Folgenden findest du drei Beispiele für verschiedene Arten des Explosivitätstrainings. Wir empfehlen dir, diese Übungen regelmässig zu variieren und dabei die Wochenstruktur und den weiteren Verlauf des Trainings zu berücksichtigen.

Die Beispiele sind für Distanzen zwischen 15 und 25 Metern und sollten daher nach dem 3x3-Prinzip trainiert werden (siehe oben). Die Explosivität in den langen Beschleunigungen (30-40 Meter), kann am besten linear und isoliert trainiert werden (wie im letzten Beispielvideo) und folgt dem 2x2-Prinzip (siehe oben).

Beispiel für Explosivität mit Richtungswechseln
Beispiel für Explosivität mit dem Ball integriert
Beispiel für Explosivität: lineare isolierte Beschleunigung

Hinweis: In den Beispielen wurde ein visuelles Startsignal gewählt. Dies empfehlen wir dir, da die Spielerinnen und Spieler während des Spiels hauptsächlich auf visuelle Reize reagieren müssen.

Weitere Beispiele

1. Ballkontakt und Dribbling

1. Ballkontakt und Pass

1. Ballkontakt und Torschuss

Reflexion

Schau dir das Video der Schweizer Nationalmannschaft noch einmal an und überlege dir, welche Ziele die Trainer mit den einzelnen Teilen verfolgen.

Sind diese Teile auch in deinem Aufwärmen für das Spiel enthalten? Welche Gemeinsamkeiten siehst du zwischen dem Aufwärmen für das Spiel und dem Einstieg ins Training? Gibt es Unterschiede?

Quiz

Let's go! Start the quiz and check your knowledge.

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Transfer

Du hast nun viel zum Einstieg ins Training gelernt. Was würdest du nun, am Trainingseinstieg mit deinem Team ändern?

Notiere dir für jede Phase des Einstiegs einen Punkt, den du in deinen nächsten Trainingseinheiten umsetzen möchtest!

Quiz

Solve the quiz questions and check your results at the end.