Förderung von Mädchen und jungen Frauen
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Alle ragazze e alle donne di tutte le età piace praticare sport. Esse amano fare movimento, vogliono raggiungere degli obiettivi e sentirsi parte di una squadra. Tuttavia, le ragazze e le giovani donne in Svizzera praticano tuttora meno sport rispetto ai ragazzi e ai giovani uomini e spesso sono più inclini ad abbandonare. Le ragioni sono molteplici. In particolare per quanto riguarda le ragazze con un passato migratorio, bisognerebbe facilitare l’accesso allo sport, eliminando gli eventuali ostacoli. Per la salute e lo sviluppo della personalità delle adolescenti è importante che siano attive dal punto di vista sportivo, gettando quindi le basi per un’attività fisica che duri nel tempo.
Laut dem Bericht «Sport Schweiz 2020» sind um die 80% der Mädchen und jungen Frauen bis 20 Jahre sportlich aktiv. Auf allen Altersstufen bewegen sich die heranwachsenden Frauen weniger als die gleichaltrigen Männer. Der Unterschied beginnt bereits bei den Jüngsten und setzt sich über das Jugendalter fort. Viele junge Frauen hören zwischen 10 und 14 Jahren mit dem Sport auf. Deshalb bist du als J+S-Leiterin oder -Leiter auf dieser Altersstufe besonders gefordert. Besonders viel Potenzial gibt es zudem bei jungen Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund, wo es gilt, Hindernisse abzubauen und den Zugang zum Sport zu erleichtern.
Der familiäre Hintergrund kann das Bewegungsverhalten stark beeinflussen: Eltern und insbesondere Mütter sind wirkungsvolle Vorbilder, indem sie selbst Sport treiben, Bewegung einen hohen Stellenwert beimessen und Mädchen aktiv in ihrer Sportaktivität unterstützen. Es ist wichtig, dass Mädchen in der Familie, in der Schule und auch in deiner J+S-Aktivität mit positiven Vorbildern in Kontakt kommen, die ihnen vorleben, dass Sport für alle ist und im Sport alle gleichgestellt sind.
Gesellschaft und Kultur vermitteln ein gewisses Bild davon, was es heisst, eine Frau zu sein. Gleichzeitig bestehen auch gewisse Vorstellungen von Sport und «Athletisch-Sein». Einige Eigenschaften, die im Sport zum Erfolg führen können, wie z.B. kräftig, wettbewerbsorientiert oder «hart im Nehmen» zu sein, werden häufig als eher männlich wahrgenommen. Das kann es heranwachsenden Frauen schwer machen, ihre sportlichen Aktivitäten mit dem «Frau-Sein» in Einklang zu bringen. Gerade in Sportarten, in denen solche Eigenschaften wichtig sind, müssen Vorurteile aktiv abgebaut werden.
Für junge Frauen mit Migrationshintergrund kann der kulturelle Hintergrund erschwerend hinzukommen. Es gilt, Eltern zu informieren und ihnen aufzuzeigen, wie wichtig Sport für die Gesundheit ist sowie kulturelle und religiöse Werte und Normen mit sportlichen Angeboten in Einklang zu bringen. Dazu braucht es dringend bedürfnisorientierte Sportangebote, Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten und Schutz vor Diskriminierung, um Mädchen mit Migrationshintergrund den Zugang zum Sport zu erleichtern.
Auch die Strukturen spielen eine wichtige Rolle, z.B. die Art des Angebots, wo es stattfindet, aber auch die Umgangskultur und Ziele des Vereins oder Anbieters.
Der freiwillige Schulsport ist bei Mädchen besonders beliebt, da sie mit wenig Aufwand und meist kostenlos daran teilnehmen können. Er vermag gerade Mädchen, die sonst keinen Sport machen, solche mit Migrationshintergrund und solche aus finanziell schwächer gestellten Familien anzuziehen.
Viele Sportvereine haben noch Potential. Sie bieten ein enger definiertes und häufig wettkampforientiertes Angebot, das den Bedürfnissen vieler Mädchen nicht entspricht. Diese sind deshalb in den Vereinen häufig untervertreten. Hier spielen Vorbilder eine wichtige Rolle: Mädchen treten eher einem Verein bei, wenn z.B. ihre Eltern oder andere Vorbilder Mitglieder sind.
Kommerzielle Sportangebote (z.B. Fitness oder Yoga) und auch Angebote der Jugendarbeit oder der Prävention (z.B. Tanzgruppen) kommen bei Mädchen tendenziell gut an.
In jungen Jahren sind der Spass und die Freude an der Bewegung Antrieb zum Sporttreiben, ebenso wie das Zusammensein mit Freundinnen und Gleichaltrigen. In den Jugendjahren kommen Motive wie Gesundheit, Fitness, Erreichen von sportlichen Zielen, Stressabbau, Entspannung und «etwas für die Figur tun» hinzu. Der sportliche Wettkampf und Leistungsvergleich steht für viele Mädchen als Motiv zum Sporttreiben nicht so stark im Vordergrund. Auch wenn sich einige durchaus gern messen.
Mädchen und junge Frauen bringen eine Vielfalt an Bedürfnissen und Wünschen an den Sport mit. Nachfolgende Punkte erleichtern ihnen den Zugang dazu:
- Niederschwellige Teilnahme: nah an Schule/Wohnort, kostengünstig, bereits vertraute Leiterinnen und Leiter, keine strikten Bekleidungsregeln, kein spezifisches Sportmaterial nötig, etc.
- Mitmachen und Leistung erbringen können, ohne zwingend an Wettkämpfen teilnehmen zu müssen.
- Vielfältiges und ev. polysportives Angebot, damit in frühem Alter verschiedene Sportarten ausprobiert werden.
- Angebot, das sowohl Sport als auch Austausch mit Gleichaltrigen zulässt.
- Die Möglichkeit, unter sich ohne Männer Sport zu treiben, so dass Geschlechtsstereotype keine Rolle spielen.
- Leiterinnen oder Leiter mit offener Haltung und Umgang mit frauenspezifischen Themen. Bspw. der Entwicklung des weiblichen Körpers und des Menstruationszyklus.
Ziel ist es, heranwachsende Frauen für den Sport zu gewinnen und sicherzustellen, dass sie ihre Freude daran behalten sowie sportlich und persönlich wachsen. Du als J+S-Leiter oder J+S-Leiterin kannst dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Wie, findest du in den folgenden Kapiteln heraus.
Die bestehenden Angebote im organisierten Sport passen nicht immer zu den Bedürfnissen und Wünschen von heranwachsenden Frauen. Wie lässt sich das ändern? Tippe im Mindmap auf die verschiedenen Themen und find heraus, wie sich junge Frauen für den Sport gewinnen lassen.
Als J+S-Leiterin oder J+S-Leiter beeinflussen dein Verhalten und dein Umgang mit den Mitgliedern deiner Gruppe und anderen Akteuren die heranwachsenden Frauen. Wie erfüllt sie den Sport erleben, wie sie sich darin entwickeln und wie gut sie sich gefördert fühlen, hängt auch von dir ab. Nachfolgend sechs Werkzeuge aus dem «Coaching Girls Guide». Sie unterstützen dich dabei, eine mädchenzentrierte Umgebung zu schaffen.
Gestalte eine passende Umgebung
Gestalte eine passende Team-Kultur
Bau Beziehungen auf
Lass die Mädchen wetteifern und konkurrieren
Leg den Fokus auf den Prozess, nicht das Ergebnis
Ermuntere die Mädchen mutig zu sein, nicht perfekt
Konkretere Beispiele zu den Werkzeugen findest du hier (S.12).
Gruppen gemischten Geschlechts können sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringen. Viele der Strategien, um ein gutes Umfeld für Mädchen zu schaffen, können auch für Knaben und gemischtgeschlechtliche Gruppen angewandt werden. Es lohnt sich, bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen ein paar Punkte speziell zu beachten:
- Gruppenbildung - Kinder und Jugendliche einer Gruppe bringen unabhängig ihres Geschlechts verschiedene Voraussetzungen und Fähigkeiten mit. Bilde Gruppen nach Erfahrung, Fähigkeiten oder Präferenzen anstatt nach Alter, Grösse oder Geschlecht.
- Gleiche Standards - Verwende gleiche Standards für Mädchen und Jungen. Sonderregelungen wie z.B. doppelt gezählte Mädchentore sind gut gemeint, werten aber die Leistung von Mädchen ab. Schaffe vielmehr Bedingungen, die für alle gleich sind und allen Erfolgserlebnisse ermöglichen. Z.B. dass jedes Gruppenmitglied den Ball berührt haben muss, bevor auf das Tor geschossen werden darf.
- Gleich loben - Achte beim Loben darauf, dass du das Geschlecht ausser Acht lässt. Lob Mädchen und Knaben gleich oft und für die gleichen Dinge. Z.B. wenn sie etwas Neues ausprobieren, wie auch ein Tor erzielen oder sich fair verhalten.
Notier dir drei Punkte, wie du in deinem eigenen Angebot für eine mädchenzentrierte Umgebung oder optimale Voraussetzungen in einer geschlechtergemischten Gruppe sorgen willst. Beschreib konkret, was du wie umsetzen willst.
Berichte «Förderung von Mädchen und jungen Frauen im Sport», BASPO
- Grundlagenbericht zum aktuellen Stand und Handlungsdarf der Förderung von Mädchen und jungen Frauen im Sport
- Nachfolgebericht zu konkreten Umsetzungsbeispielen und Handlungsempfehlungen
Sammlung Projekte und Programme
- Mädchen-, Integrations- und Gesundheitsförderung - Laureus
- Mehr Bewegung für junge Frauen - Swiss Academy for Development
- Atleta - Stadt Zürich (stadt-zuerich.ch)
- Femina Integrationsprojekt - BC FEMINA BERN
- Mädchenförderungsprojekt SUPERGIRLS play Badminton lanciert
- Mädchenfussball – Raumfang
- Schweizerischer Fussballverband - UEFA Playmakers
- #fastandfemaleSUI – Das Förderprogramm für Velofahrerinnen
- Girls-Ping - das Tischtennis-Projekt für Mädchen
- Roundabout – Roundabout-Network
- FLAG21
- Vereinsinfo (pallas.ch)
- Powerina - Mädchenförderung im Nachwuchssport
Spannende und praxisorientierte Beiträge rund um das Thema von mobilesport
- Monatsthema 08/2016: Mädchenförderung im Sport » mobilesport.ch
- Mädchenförderung im Sport: Mädchen mit Migrationshintergrund integrieren » mobilesport.ch
- Sportpsychologie - Sportcoaching – Empowerment: Athleten/innen verstehen, optimal fördern und erfolgreich coachen » mobilesport.ch
- Kinderfussball : Hürden beim Vereinseintritt » mobilesport.ch
- Leadership: Mehr TrainerINNEN braucht das Land » mobilesport.ch
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