Rollen und Aufgaben im Streethockey

Intro

Herzlich willkommen beim Lernbaustein «Rollen und Aufgaben im Streethockey». Im Rahmen deiner bisherigen Grundausbildung hast du das Spielphasenkonzept Ampeldenken kennengelernt, mit dem du die Spielsituationen einfach beurteilen kannst. In diesem Lernbaustein lernst du die fünf verschiedenen Rollen und ihre Aufgaben auf dem Streethockeyfeld kennen.

Am Ende des Lernbausteins solltest du

  • die fünf Rollen in Spielsituationen erkennen und analysieren können,
  • die Basisaufgaben aller Spielerinnen und Spieler sowie die individuellen Aufgaben kennen und
  • deinem Team die fünf Rollen mit altersgerechten und zielführenden Trainingsformen vermitteln können.

Basics

Die Ampel ist eine wichtige Metapher, um unterschiedliche Spielsituationen anhand des Ballbesitzes simpel zu analysieren. Ruf dir dein Wissen zur Ampel nochmals in Erinnerung und überprüfe es, indem du über die Ampel fährst.

Die Spielerinnen und Spieler befinden sich während eines Spiels ununterbrochen in einer dieser drei Situationen. Währenddessen nehmen sie unterschiedliche Rollen ein, die sich aufgrund der Spielentwicklung laufend ändern können. Insgesamt unterscheiden wir fünf Rollen.

In jeder Rolle verfolgen die Spielerinnen und Spieler unterschiedliche Aufgaben. Das Fundament für alle Rollen bilden die zwei folgenden zentralen Pfeiler. Überleg dir, was sich dahinter verbirgt:

Mit dem Team kommunizieren

Spielfeld laufend scannen

Prinzipien

Fünf Spielerrollen

Aufbauend auf diesen beiden fundamentalen Aufgaben nehmen die Spielerinnen und Spieler individuelle Aufgaben wahr. Im Folgenden lernst du die rollenabhängigen Aufgaben kennen.

R1: direkter Gegenspieler zum Ballführer

R2: Mitspielerin von R1

Räume schliessen

ist die Konsequenz aus den Aufgaben der Rollen R1 und R2.

O: Unklarer Ballbesitz

G1: Ballführer

G2: Mitspielerin von G1

Räume öffnen

ist die Konsequenz aus den Aufgaben der Rollen G1 und G2.

Spielerrollen erkennen

Versuche nun, die Spielerrollen zu identifizieren.

Schau dir im folgenden Video die umkreisten Spieler an und überlege dir auch, welche Aufgaben sie in dieser Momentaufnahme innehaben.

Du hast nun die fünf Spielerrollen kennengelernt und in einem Video identifiziert. Eine weitere wichtige Aufgabe von dir als Trainerin oder Trainer ist das Coaching der Spielerrollen. Wie du dabei vorgehst, erfährst du nachfolgend.

Coaching der Spielerrollen

Einzeltaktische Aufgaben vermittelst du erfolgreich, indem du den Spielerinnen und Spielern reale Situationen auf dem Spielfeld aufzeigst. Unterbrich zum Beispiel nach einer guten Aktion das Spiel und besprich mit deinem Team, wer was weshalb sehr gut gemacht hat. So verstärkst du gutes Verhalten im Spiel. Dies gelingt ebenfalls hervorragend, wenn du über entsprechende Videoszenen deines Teams verfügst.

Natürlich kannst du auch das Spiel unterbrechen (Freeze), wenn du eine unvorteilhafte Aktion siehst (z. B. jemand ohne Ball ist nicht anspielbar). Zeig den Spielerinnen und Spielern dann, was eine gute Aktion im Sinne des Ampeldenkens und des Rollenverständnisses gewesen wäre. Achte darauf, verneinende Sätze beim Coaching zu vermeiden, denn dadurch gibst du keine Anweisung zu zielführendem Verhalten.

Diese taktischen Unterbrechungen sind sehr wertvoll, dennoch solltest du sie behutsam einsetzen. Zu viele Unterbrechungen stören den Rhythmus und können sich wiederum kontraproduktiv auf das Spiel auswirken.

Alternativ kannst du den Spielerinnen und Spielern nach ihrem Einsatz ein individuelles Feedback geben.

Nun kannst du die Rollen identifizieren, kennst die spezifischen Aufgaben und weisst, worauf du beim Coaching achten musst. Aber wie gestaltest du deine Trainings, um das Rollen- und das Aufgabenverständnis zu schulen? Im nächsten Kapitel erfährst du mehr.

Good Practice

Small Games

Small Games eignen sich hervorragend, um die fünf Spielerrollen im Training einzuführen und auszubilden.

Wozu Small Games?

Die drei wichtigsten Aspekte von Small Games sind: das Spielverständnis fördern, die Technik unter Druck verbessern und die Passion fürs Streethockey intensivieren. Stell die Spielerinnen und Spieler in jedem Training vor neue Herausforderungen. So müssen sie im Spiel viele eigene Lösungen finden und erhalten unmittelbar ein Feedback, ob ihre Handlung Erfolg bringt.

Das Ziel jedes Angriffs muss es sein, einen möglichst guten Torabschluss zu kreieren. Wir brauchen Tore, um Spiele zu gewinnen! Wenn das nicht möglich ist, steht das Behaupten des Balls im Vordergrund.

Worauf ist bei der Inszenierung zu achten?

  • Viele Ballkontakte für alle Spielerinnen und Spieler
  • Spielorientierung: erwünschtes Verhalten so oft wie möglich provozieren
  • Hohe Intensität: möglichst keine Fouls, Einsätze von 30 bis 40 Sekunden
  • Fliegend wechseln: Beim Ruf «Wechsel» verlassen die Spielerinnen oder Spieler sofort das Spielfeld, während der nächste Block auf das Feld rennt und direkt weiterspielt.
  • Kreativität und Experimentierfreude fördern
  • Viele Torsituationen kreieren

Schau dir das folgende Small Game «Corner Game» an. Es dient dir als Beispiel, wie du die Rollen G1 und R1 fördern kannst.

Small Game: Corner Game.

Small Games bieten dir unzählige Möglichkeiten. Mit dem Rad der Variation passt du sie zielführend an die gewünschte Rolle an.

Angelehnt an: Bundesamt für Sport (Hrsg.) (2022). Manual Fussball – Jugendliche. Magglingen: BASPO.

Reflexion

Lass die fünf Spielerrollen kurz Revue passieren und denk nun an deine Trainings.

  1. Welcher Spielerrolle schenkst du mit deinen Trainingsinhalten am meisten Aufmerksamkeit?
  2. Gibt es eine Spielerrolle, die du nur selten ins Zentrum stellst?

3. Mit welchen Small Games kannst du die Rollen G1/G2 üben?

Es eignen sich zum Beispiel folgende Trainingsformen aus dem Manual: Play-more Streethockey, 3:3, Umschaltspiel, Herr der Ringe, Tigergehege.

4. Wie baust du orange Szenarien in Trainingsformen ein?

Wirf in Trainingsformen neue Bälle ein, spiele Bullys oder nutze mehr als einen Ball, damit die Spielerinnen oder Spieler beider Teams den Ballbesitz erreichen können.

5. Welches ist die zentrale Aufgabe, die G1 von allen anderen unterscheidet?

G1 führt den Ball, somit kann nur er/sie Tore erzielen.

6. Kennst du zu jeder Rolle eine mögliche Trainingsform? Wo könntest du nachschauen, wenn dir keine Trainingsform in den Sinn kommt?

Im Kapitel «Good Practice» des Manuals Streethockey ab Seite 64 sind viele Trainingsformen inklusive Fokus und Keypoints zu den Erscheinungsformen aufgeführt.

Auf mobilesport.ch findest du weitere zielführende Trainingsformen.

Quiz

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Transfer

Mit den gewonnenen Erkenntnissen über die Spielerrollen planst und gestaltest du dein nächstes Training zielführend. Folgende Fragen helfen dir dabei:

  1. Auf welche Rolle willst du dich im Training konzentrieren?
  2. Welche Trainingsformen fördern die Entwicklung der in den Fokus gerückten Rolle?

Quiz

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