Technikelemente 2 für Pistole

Intro

In deinen Trainings verfeinerst du mit den Schützinnen und Schützen systematisch die Technikelemente. Dadurch verbessern sie sich und können wiederholt den Bewegungsablauf präzise durchführen. Mit einem verbal geführten Training hilfst du den Schützinnen und Schützen, die Abläufe zu rhythmisieren und zu verinnerlichen. Sie lernen, diese jederzeit identisch und selbstständig abzurufen.

Basics

Schau dir die einzelnen Technikelemente an. Klicke auf die Kärtchen und erfahre mehr.

Äusserer Anschlag (ÄA)


Beim Äusseren Anschlag hält die Schützin oder der Schütze die Pistole ruhig und exakt auf das Ziel gerichtet. Der Äussere Anschlag ist optimal, wenn er systematisch aufgebaut und jedes Mal nahezu identisch und mit der gleichen Festigkeit ist.

Innerer Anschlag (IA)

Der IA beinhaltet folgende Bereiche:

Ganzkörperbalance

Körperstatik

Muskeltonusregulation

Jedes Mal, bevor die Schützinnen und Schützen ihre koordinierte Schussauslösung beginnen, kontrollieren sie den Inneren Anschlag. Schulter, Arm, Handgelenk und Griffdruck des Abzugarms brauchen eine dosierte Muskelspannung, um die Pistole im Anschlag ruhig zu halten. Der restliche Teil des Körpers braucht eine Grundspannung, um die Stabilität zu gewährleisten.

Bevor die Schützinnen und Schützen ihren Bewegungsablauf beginnen, atmen sie tief in den Bauch ein und heben die Pistole ein wenig von der Ladebank. Dabei kontrollieren sie, ob sie die Linie von den Schultern bis zum Fussgelenk einhalten und richten den Blick Richtung Scheibe. Beim letzten Ausatmen regulieren und kontrollieren sie ihren Inneren Anschlag von den Füssen bis zum Kopf wie auch den Griffdruck.

Nullpunkt (NP)


Der Anschlag weist in dieser Position die geringste Schwankung auf: Statik, Balance und Spannung sind ausgewogen. Deshalb muss der Nullpunkt mitten auf der Scheibe liegen. Weil er sich häufig nicht genau im Scheibenzentrum befindet, kontrollieren (und korrigieren) die Schützinnen und Schützen ihn vor jeder Schussauslösung.

Prinzipien

Wie werden die weiterführenden Technikelemente umgesetzt?

Äusserer Anschlag

Schulterbreite Fussstellung

Die Fussstellung ist auf allen Ausbildungsstufen schulterbreit, die Fussspitzen sind parallel.

Aufsicht auf Schützen beim Zielen

Beim Zielen drehen die Schützinnen und Schützen den Kopf zur Scheibe, so dass die Belastung der Hals- und Nackenmuskulatur klein bleibt. Den Kopf halten sie möglichst waagrecht und zielen mit dem Auge genau mittig.

Linie von Fussgelenk über Knie und Hüfte bis zu den Schultern

Bereits in der Stufe 1 bilden die Schulter und die Hüfte eine Linie, wie auch das Knie und das Fussgelenk. Bitte achte darauf, dass die Beine beim Sitzen einen rechten Winkel bilden.

Ausbildungsstufe 2–4: Die Knie sind spannungsfrei gestreckt und deine Schützinnen und Schützen verteilen das Körpergewicht auf beiden Beinen gleichmässig. Von der Schulter über die Hüfte, dem Knie bis zum Fussgelenk bildet sich eine Linie (rote Linie in der Abbildung).

Achte darauf, dass die Schützinnen und Schützen den Arm ohne Pistole an einem zusätzlichen Gürtel fixieren. Dabei bleiben die Schultern entspannt. Die Stellung sollte möglichst bequem und natürlich sein.

Innerer Anschlag

Mit dem Inneren Anschlag bereiten sich die Schützinnen und Schützen auf den nächsten Schuss vor. Sie atmen ein, kontrollieren die Linie Schulter–Hüfte–Knie–Fussgelenk, und atmen aus. Sie regulieren und kontrollieren den Inneren Anschlag von den Füssen bis zum Kopf.

Nullpunktkontrolle und -korrektur

Leg grossen Wert darauf, dass deine Schützinnen und Schützen die Nullpunktkontrolle exakt durchführen. Es ist wichtig, dass sie ihren Nullpunkt auch während des Trainings oder des Wettkampfes immer wieder kontrollieren und wenn nötig korrigieren.

Wie korrigierst du bei den folgenden Zielbildern?

Grobkorrektur

Feinkorrektur

Achte darauf, dass die Füsse nach der Korrektur (wenn der Nullpunkt stimmt) immer noch schulterbreit und die Fussspitzen parallel sind sowie die beiden Linien stimmen.

«Als Leiterperson führst du mit deinen Schützinnen und deinen Schützen korrekte Nullpunktkontrollen durch, bis sie diese Abläufe verinnerlicht haben.»

Die korrekte Nullpunktkontrolle besteht aus folgenden Schritten:

  • Die Schütz/innen richten den Blick zur Scheibe und heben die Pistole von der Ladebank. Sie bauen die Spannung auf.
  • Sie überprüfen sämtliche Muskeln von den Fussknöcheln über die Knie und Schultern bis zum Handgelenk der Reihe nach auf ihre Spannung. Dabei sind insbesondere die Schulter- und Nackenmuskulatur entspannt. Die Abzugshand weist immer den gleichen Griffdruck auf.
  • Die Schütz/innen atmen ruhig und tief in den Bauch ein, sanft aus und kommen zur Ruhe.
  • Die Schütz/innen führen ihren gewohnten Bewegungsablauf aus und bleiben in der vermeintlichen Auslösefläche stehen. Wenn sich der Innere Anschlag vertraut anfühlt, öffnen sie die Augen und kontrollieren den Blick über die Visierlinie. Nur wenn diese exakt in der Auslösefläche steht, ist der Nullpunkt optimal. Andernfalls korrigieren sie den Nullpunkt und prüfen ihn erneut, bis er zu 100 Prozent stimmt.

Good Practice

Hier findest du «Good Practice»-Übungen aus dem Manual Pistole. 

Reflexion

Sieh dir nochmals den Kurzfilm unter «Intro» an. Nun schaust du die beiden gleichen Kurzfilme, jedoch mit dem «verbal geführten Training» an. Vergleiche den Kurzfilm des «Einsteigerschützen mit der beweglichen Schiesshilfe» mit jenem der «Fortgeschrittenen Schützin stehend frei». Wo liegt der Unterschied?

Die Kommandos für das verbal geführte Training findest du im Manual unter «Good Practice» zur Erscheinungsform «Wiederholt den Bewegungsablauf präzise durchführen» (EF4). 

Quiz

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Transfer

Überleg dir, mit welcher deiner Schützinnen und Schützen du das verbal geführte Training in der Praxis einführen wirst. Kennen diese bereits alle Technikelemente, um einen kompletten präzisen Bewegungsablauf zusammenhängend auszuführen? Plane, wie du das Training einführen und aufbauen wirst.

Quiz

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