Einen Trainingsmatch als Ringrichter/in leiten

Intro

Kennst du die Erscheinungsform Nr. 11? Wie im Manual Light-Contact Boxing angegeben, geht es darum, einen Trainingsmatch verantwortungsvoll und konsequent anzuleiten sowie Fouls und gefährliche Aktionen zu sanktionieren.

Die Ringrichter/innen gehören zum Kreis derer, die zusammen mit den Boxer/innen, den Leiter/innen sowie anderen offiziellen Personen den sicheren und fairen Ablauf eines Light-Contact-Boxing-Matchs gewährleisten.

Den/die Boxer/in während des Trainings an der Ausübung des Ringrichteramts teilhaben zu lassen, fördert ihre Regelakzeptanz, die Übernahme von Verantwortung und eine klare Kommunikation beträchtlich.

Zur zeitlichen (drei Runden zu 60 oder 90 Sekunden) und räumlichen (Ring mit bestimmten Ausmassen) Beschränkung setzt der Ringrichter eine dritte Beschränkung durch: Nur bestimmte Treffer (zulässige Fläche des Handschuhs) auf bestimmte Körperzonen des Gegners (Rumpf, Arme, Gesicht) sind erlaubt, und dies mit kontrollierter Schlagkraft (es gilt, sanft zu treffen).

Basics

Für den Einsatz als Ringrichter/in im Training muss man nicht das ganze Reglement des Light-Contact Boxing beherrschen. Der/die Boxer/in muss hingegen die zugelassenen Treffer, die erlaubten Körperzonen des Gegners sowie das sanfte Schlagen kennen, damit sie/er die Regeln beim Ringrichten anwenden kann.

Prinzipien

Mit einigen praktischen Übungen kannst du den/die Boxer/in beim Verbessern des Ringrichtens unterstützen.

Erscheinungsformen kennen und beherrschen

  • Nr. 2: Die erlaubten Ziele sanft und präzise mit der korrekten Fläche treffen.
  • Nr. 8: Eine faire Grundhaltung pflegen.

Der/die Boxer/in muss diese zwei Erscheinungsformen beherrschen, bevor es zu einem Einsatz als Ringrichter kommt. Du findest verschiedene Übungen zum Erreichen dieses Ziels im Manual Light-Contact Boxing.

Grundregeln des Ringrichtens kennen und sie einzeln und zielgerichtet anwenden können 

  • Rund zwei Meter Distanz zu den Boxer/innen halten, um die Übersicht zu halten, die Kontrahenten nicht zu stören und rasch eingreifen zu können.

  • Den gesamten Match verfolgen und sich nicht auf eine einzelne Körperpartie der Boxer/innen konzentrieren (zum Beispiel nicht bloss beobachten, ob die Hand beim Treffen offen ist).
  • Die Ausdrücke «Box» und «Stopp» laut und klar rufen.
  • Einen allzu harten Treffer und die mit der oben abgebildeten Geste bei hochgestreckten Händen anzeigen können.

  • Den Unterschied zwischen Hinweis (ohne Strafpunkt), Ermahnung (ein Strafpunkt) und Verwarnung (drei Strafpunkte) kennen und die Strafpunkte mit hochgestreckter Hand anzeigen können.

  • Nach der Logik «wer?», «was?», «wie viel?» vorgehen, um den fehlbaren Kontrahenten zu bezeichnen: Dessen Hand in die Höhe heben, den begangenen Fehler mit der entsprechenden Geste anzeigen und die damit verbundene Sanktion angeben.

  • Die Boxer/innen zum Handshake am Anfang und am Ende des Matchs und zu Fairness anhalten.
  • Die Boxer/innen während des Matchs nicht sprechen lassen, es sei denn, sie bitten darum, indem sie ein Knie auf den Boden abstützen und eine Hand hochstrecken.

Good Practice

Zwei Boxer/innen sind einander gegenüber in Bewegung, eine dritte Person übt sich darin, die beiden leichtfüssig aus etwa zwei Metern Distanz zu verfolgen, ohne je die Profile der beiden Athleten aus den Augen zu verlieren. Ziel dabei ist, die für das Ringrichten passende Distanz einhalten zu lernen.

Gleiche Übung und gleiches Ziel wie vorher, aber die zwei einander gegenüber stehenden Boxer/innen machen Schattenboxen, ohne sich zu berühren, eine dritte Person übt sich darin, die beiden leichtfüssig aus etwa zwei Metern Distanz zu verfolgen, ohne je die Profile der beiden Athleten aus den Augen zu verlieren.

Zwei Boxer/innen trainieren mit sanften Schlägen am Boxsack und führen innerhalb einer Minute zwei harte Schläge aus. Die dritte Person muss die vier harten Schläge erkennen und sie nach dem vorgegebenen Verfahren bezeichnen (Stopp – wer, was, wie viel – Box)

Während eines Trainingsmatches simulieren die Boxer/innen nach Vorgabe des Leiters / der Leiterin bestimmte Fehler. Das Ziel der Ringrichterin oder des Ringrichters ist, diese Fehler zu erfassen und richtig zu intervenieren. Die/der Ringrichter/in hat den Fehler mit der richtigen Handbewegung zu signalisieren und gegebenenfalls die entsprechenden Strafpunkte zu geben.

Er/sie muss die häufigsten Fehler erkennen:

Reflexion

Überlege dir, was einen guten Ringrichter ausmacht: Beherrschen der Regeln? Gesunder Menschenverstand? Erfahrung? Ruhe und/oder Entschlossenheit?

Überlege dir, wie du das Ringrichten im Training vermitteln willst.

Entscheidest du dich für offene oder strukturierte Lernwege? Arbeitest du im zweiten Fall nach der Ganzheits- oder nach der Teilmethode?

Quiz

Los geht's! Quiz starten und Wissen checken.

0% gelöst

Transfer

  • Was hast du gelernt, um das Ringrichten gut vermitteln zu können?
  • Was änderst du an deiner Art, das Ringrichten zu vermitteln?

Jetzt weisst du alles, was es braucht, um deinen Boxer/innen das Ringrichten im Training zu vermitteln.

Quiz

Löse die Quizaufgaben und überprüfe am Schluss deine Ergebnisse.