Athletenweg
So vielfältig der Sport ist, so unterschiedlich sind auch die Wege jeder einzelnen Sportlerin, jedes einzelnen Sportlers. Für eine erfolgreiche und nachhaltige Förderung braucht es jedoch einen systematischen und klaren Rahmenplan. Dieser Lernbaustein zeigt dir einen möglichen idealen Athletenweg von der Foundation über Talent und Elite bis hin zur Mastery.
Das FTEM-Modell von Swiss Olympic verfolgt vier Hauptziele:
- Koordination und Systematik der Sportförderung verbessern
- Niveau im Leistungssport steigern
- Menschen lebenslang im Sport halten
- Lebens- und Gesundheitskompetenzen im und durch den Sport fördern
Spezifisch für den Triathlon hat der Swiss Triathlon Verband dies nun übernommen und sportartenspezifisch angepasst. Die Ziele haben sich dabei nicht verändert, es wurden jedoch konkrete Massnahmen daraus definiert. Das Konzept zeigt Unterstützungsmöglichkeiten für Athletinnen, Athleten, Trainings- und Ausbildungsinhalte für Trainerinnen und Trainer sowie Erwartungen an das Umfeld auf.
Zu jeder Stufe findest du ein Flipkärtchen. Auf der Vorderseite siehst du die wichtigsten Merkmale der entsprechenden Stufe sowie ein Bild dazu. Versuche anhand dieser Angaben die Stufe zu erraten. Die Lösung findest du auf der Rückseite.
Aufbau und Verfeinern des Bewegungsgrundschatzes im Wasser und an Land
Etablierung auf internationalem Niveau
Sport hat höchste Priorität, Anschluss an die nationale Spitze schaffen (Elite)
Erreichen von Podestplätzen bei internationalen Meisterschaften
Training der drei Triathlondisziplinen, Vorbereitung und Teilnahme an Wettkämpfen
Altersgemässe polysportive Ausbildung
Commitment zum Leistungssport, Erhöhung des Trainingsaufwands und Engagements
Commitment zum Triathlon, Teilnahme an Kadertests und nationalen Wettkämpfen
Wiederholte erfolgreiche Teilnahme an Olympischen Spielen
Orientierung am internationalen Leistungsniveau
Einen ersten Einblick hast du nun erhalten. Damit du jedoch einen Nutzen aus dem Konzept ziehen kannst, tauchen wir ein bisschen tiefer ein:
- Das Konzept beinhaltet Merkmale und Empfehlungen in drei Kategorien (Athlet, Training und Wettkampf) zu den verschiedenen Stufen (Foundation, Talent, Elite und Mastery).
- Wichtig ist, dass du dir immer genau vor Augen führst auf welcher Stufe sich deine Athletin resp. dein Athlet gerade befindet, damit du auch die richtigen Erkenntnisse daraus ziehen kannst.
- Das Trainingsvolumen im Triathlon ist oft ein diskutierter Punkt. Die angegeben Werte sind als Richtlinien zu verstehen und gelten im internationalen Vergleich als ideal. Mit Einbezug von Trainingsalter und Umfeld, müssen die passenden Trainingsstunden athletenspezifisch bestimmt werden.
- Nimm dir nun ein paar Minuten Zeit um dich mit dem FTEM-Konzept enger vertraut zu machen.
Ordne die folgenden zwei Trainingsformen einer Stufe des FTEM-Modells zu. Die Lösung findest du auf der Rückseite.
Beim Radfahren in der Gruppe leistet jede und jeder für kurze Zeit die Führungsarbeit im Wind während sich die anderen im Windschatten erholen können.
Verschiedene Tiere werden pantomimisch mit der entsprechenden Gangart vorgeführt.
Fallbeispiel 1: Die Eltern einer jungen motivierten Athletin im Alter von 13 Jahren sind mit den Erfolgen in der Regio League zufrieden. Aktuell trainiert das Mädchen circa 10.5 Stunden pro Woche (4x Schwimmen, 1x Radfahren und 2x Laufen). Nun möchten die Eltern ihre Tochter gerne weiter fördern und mit dir eine Aufstockung des Trainingspensums für die nächste Saison anschauen. Zudem möchten sie, dass ihr Kind in Zukunft eine Sportschule besucht. Wie reagierst du? Notiere dir einige Punkte bevor du weiter liest. Der J+S-Leiter Simon wird dir anschliessend seinen praktischen Lösungsansatz dazu aufzeigen.
Fallbeispiel 2: Ein Athlet beginnt im Alter von 16 Jahren mit dem Triathlon und zeigt bereits im ersten Jahr eine sehr positive Entwicklung. In seinem zweiten Jahr kann er sich bereits in der National League etablieren und weiterhin zeigt die Leistungskurve steil nach oben. Im dritten Jahr stagniert die Kurve etwas und der Athlet wird ungeduldig. Er trainiert weiterhin allein, da in seiner Region entsprechende Trainingspartner fehlen. Eine weitere Leistungssteigerung bleibt jedoch aus. Wie reagierst du? Notiere dir einige Punkte bevor du weiterliest. Wiederum zeigt dir der J+S-Leiter Simon einen praktischen Lösungsansatz auf.
Kannst du deine Athletinnen und Athleten den entsprechenden Stufen zuordnen? Nicht immer ist der Übergang zwischen den Stufen linear und auch die Aufenthaltsdauer in einer Stufe ist nicht immer gleich lang. In etwa solltest du in der Lage sein eine Einteilung vornehmen zu können. Je nach Niveau und aktuellem Stand lassen sich verschiedene Erkenntnisse und Massnahmen anhand des Konzepts ableiten.
Planst und trainierst du mit deinen Athletinnen und Athleten gemäss den Empfehlungen des Modells oder gibt es Abweichungen? Wie erwähnt handelt es sich beim FTEM-Modell um ein Konzept zur Einteilung. Dabei gilt es aber immer die Athletin resp. den Athleten als Menschen individuell zu sehen. Begründete oder geplante Abweichungen sind dabei immer möglich. Als Hilfe ist das vorhandene Konzept jedoch unentbehrlich und kann dir bei deiner täglichen Arbeit helfen die richtigen Entscheidungen zum Wohle der Athletin, des Athleten zu treffen.